Die ersten Finnen wurden aus Lexan und Polyamid (im Spritzgussverfahren) mit Glasfaserzusätzen hergestellt. In Kombination mit den damaligen Boards und Segeln brachten sie wenig Speed und Leistung, aber gute Kontrolle und hohen Fahrkomfort. Ihre Haltbarkeit unter Belastung war äußerst begrenzt und der Finnenbruch während der Fahrt war ein nicht seltenes Ereignis.
Im Zuge zunehmender Technisierung des Windsurfsports kamen steifere Materialien zum Einsatz. So entstanden Kombinationen von Glasfasern und diversen Harzen wie Vinylester, Polyester und Epoxyd. Diese Materialien waren weicher als G 10 und vor allem Polyester-Glasfaserfinnen wurden als ausgezeichnete Wavefinnen wegen ihrer Flexibilität angeboten und von Topfahrern gefahren.
G 10, G 11 und andere verpresste Materialien aus Glasfaser oder Carbonfaser mit Epoxydharz können einen Faseranteil von bis zu 80 Prozent erreichen und somit eine deutliche Verbesserung der mechanischen Festigkeit aufweisen.
Diese Entwicklungen führten zu einem zunehmenden Faseranteil des Materials, also zu einer quantitativen Verbesserung, wobei aber immer das Twist- und Flexverhalten über die Profildicke und Outline in die Finne eingebracht werden musste.
Wird jedoch der qualitative Aspekt stärker berücksichtigt, muss versucht werden, die vorherrschenden Kraftlinien an der Finne herauszufinden. Bei Verlegung unidirektional ausgerichteter Faserstränge können diese Kraftlinien besonders abgedeckt und das Verwindungsverhalten weitgehend beeinflusst werden. Dieser Aspekt wird von der Formfinne am stärksten berücksichtigt.
Heute haben sich im Grundsatz zwei Bauweisen durchgesetzt.
Zum einen wird aus mit Kunstharzen verpressten Glas- oder Carbongewebeplatten (z.B. G 10) die Finne unter Computersteuerung in ihrer Outline herausgeschnitten, gefräst und nachher geschliffen.
Die andere Möglichkeit ist die Herstellung einer Negativform. In diese werden Glas- oder Carbonfasern mit geeignetem Kunstharz eingebracht und nach entsprechender Aushärtezeit entnommen. Auf diese Weise entsteht die Finne in Sandwich-Bauweise, auch als Formfinne bezeichnet.
Eine Mischform stellt die Verwendung von vorgefertigten Teilen oder von Prepregs (pre-impregnated) beim Negativverfahren dar. Sie kann den Arbeitsaufwand und den Kostenaufwand verringern.